Udo
Dahmen
Der künstlerische Leiter der Pop- Akademie Baden-Württemberg
über Stars - und wie man sie macht
SPIEGEL: Im Oktober eröffnet die bundesweit
erste Pop-Akademie in Mannheim. Wer sich nach dem Abitur vornimmt Popstar
zu wer- den, ist der bei Thnen richtig?
DAHMEN: Im Prinzip ja. Allerdings E mussen unsere Bewerber
nachweisen, dass sie sich schon mindestens zwei Jahre mit Musik beschäftigt
haben. Wir stellen popgeschichtliche Fragen, testen das Gehör und
lassen uns von jedem drei Titel vorspielen oder singen.
SPIEGEL: Wie studiert man Popmusik?
DAHMEN: Es gibt zwei Ausbildungs- richtungen: Zum einen
bilden wir die jungen Leute zu Instrumentalisten, Sängern, Produzenten
oder Songschreibern aus. Zum anderen bieten wir den Bereich Musikbusiness
an, damit kann man später Manager in einer Plattenfirma werden
oder Marketingspezialist. Nach sechs Semestern bekommen unsere Absolventen
den Bachelor der Pop-Akademie.
SPIEGEL: Und welche Zukunftsperspektive haben sie damit?
DAHMEN: Eine gute, davon bin ich überzeugt. Die
Musikbranche ist ein Dorf. Und wir haben unter 700 Bewerbern die besten
57 ausgewählt. Es werden sich aus beiden Studienrichtungen Teams
bilden, die miteinander arbeiten, Sänger mit Marketingspezialisten
zum Beispiel, die in unseren Tonstudios gemeinsam einen Song aufnehmen,
produzieren und auf dem Markt anbieten.
SPIEGEL: Bei Sendungen wie 'Deutschland sucht den Superstar'
oder 'Star Search' können junge Leute schneller berühmt werden.
DAHMEN: Wir suchen andere Musiker. Unsere Studenten
sollen die Musik und die Texte selbst schreiben und am Ende auch produzieren
können. Ein Daniel Küblböck hätte bei uns keine
Chance.